Deutsche Bahn bestellt 200 E-Busse bei BYD – doch der Deal sorgt für Streit über Sicherheit und Abhängigkeit

Admin User
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Graffiti-bedeckter Zug mit sichtbaren Kabeln, Häuser mit Fenstern im Hintergrund.

Deutsche Bahn bestellt 200 E-Busse bei BYD – doch der Deal sorgt für Streit über Sicherheit und Abhängigkeit

Die Deutsche Bahn hat einen Auftrag über 200 elektrische Überlandbusse an den chinesischen Hersteller BYD vergeben – eine Entscheidung, die unter Sicherheitsexperten und Politikern eine Debatte ausgelöst hat. Der Zuschlag ist Teil einer größeren Bestellung, bei der der Großteil der Fahrzeuge vom deutschen Unternehmen MAN stammt. Kritiker warnen vor möglichen Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit den in China produzierten Bussen.

Im Mittelpunkt der Kontroverse stehen Vorwürfe, die Fahrzeuge von BYD könnten über eine Fernabschaltfunktion verfügen – einen sogenannten "Kill Switch". Ähnliche Bedenken waren bereits in Oslo geäußert worden, allerdings ohne konkrete Belege im aktuellen Fall. Sicherheitsexperten und Politiker wie Konstantin von Notz und Roderich Kiesewetter hinterfragen die Sicherheit bei der Abhängigkeit von ausländischer Verkehrsinfrastruktur.

BYD weist die Vorwürfe entschlossen zurück. Das Unternehmen verweist auf die UN-Verordnung R156 und betont, dass seine Busse über keine Fernabschaltmöglichkeit verfügen. Auch die Deutsche Bahn wies die Kritik zurück und bestätigte, dass alle Fahrzeuge deutsche Zertifizierungsstandards erfüllen und strengen Sicherheitsprüfungen unterzogen werden. Der Auftrag spiegelt zudem größere wirtschaftliche Zwänge wider: BYD setzte sich aufgrund der geringeren Gesamtbetriebskosten gegen die Konkurrenz durch. Kritiker sehen in dem Deal jedoch ein Zeichen für die industrielle Verwundbarkeit Europas und fordern eine stärkere Förderung heimischer Hersteller. MAN bleibt mit rund 95 Prozent der Busse im Gesamtauftrag Hauptlieferant.

Die 200 BYD-Busse sollen in einem noch nicht näher bezeichneten Zeitraum ausgeliefert werden. Die Deutsche Bahn versichert, dass alle Sicherheitsvorgaben eingehalten wurden. Die Diskussion verdeutlicht die anhaltende Spannung zwischen Kosteneffizienz und Sicherheit bei der Beschaffung im öffentlichen Nahverkehr. Politiker und Branchenbeobachter verfolgen die Entwicklung weiterhin aufmerksam.