Daniel Küblböcks tragisches Schicksal und sein Vermächtnis als queere Ikone

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Ein Buch mit einem blauen Umschlag, das 'Gay Fables' heißt.

Sieben Jahre nach seinem Tod: ARD-Doku erzählt die Lebensgeschichte des 'DSDS'-Stars - Daniel Küblböcks tragisches Schicksal und sein Vermächtnis als queere Ikone

Daniel Küblböck, später bekannt als Lana Kaiser, wurde in Deutschland durch seine Teilnahme bei Germany’s Next Topmodel einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Sein Leben nahm jedoch eine tragische Wende nach Jahren öffentlicher Schikane und persönlicher Krisen. Jahre nach seinem Verschwinden auf See 2018 blicken Freunde und Prominente heute auf sein Vermächtnis als queere Ikone zurück.

Sein Durchbruch gelang Küblböck 2006 als Kandidat bei Germany’s Next Topmodel. Statt Akzeptanz erlebte er gnadenloses Mobbing, Hass im Netz und sogar Todesdrohungen. Medienberichte deuteten später auf eine Persönlichkeitsstörung hin, während öffentliche Auftritte oft in Buhrufen und Feindseligkeit endeten.

Als Reaktion zog sich Küblböck zeitweise aus der Öffentlichkeit zurück. Bei seiner Rückkehr präsentierte er ein traditionell männlicheres Image – etwas, das die Dragqueen und enge Freundin Olivia Jones später als Versuch deutete, der Hetze zu entkommen. Privat jedoch outete er sich bei Freunden, Familie und Fans als transgeschlechtlich und nahm den Namen Lana Kaiser an. Im September 2018 schloss er sich einer Kreuzfahrt in der Nähe von Neufundland an. Die Mitreisende Ulrike Genglawski, die später für eine ARD-Dokumentation interviewt wurde, schilderte sein unruhiges Verhalten an Bord. Freunde erinnerten sich, dass er aufgewühlt wirkte und in einer Sprachnachricht seine Unbehaglichkeit äußerte. Am 9. September ging er über Bord und verschwand spurlos. Erst im Februar 2021, zweieinhalb Jahre später, wurde er offiziell für tot erklärt.

Heute sind sich Persönlichkeiten wie Lucy Diakovska sicher, dass Küblböck als Lana Kaiser hätte aufblühen können – mit Akzeptanz und als prägende Figur der queeren Community. Ricardo Simonetti nennt sein Leben trotz des tragischen Endes eine „Empowerment-Geschichte“. Olivia Jones hingegen plagt das schlechte Gewissen und macht sich Vorwürfe, nicht genug getan zu haben, um seinen Tod zu verhindern.

Küblböcks Geschichte bleibt eine ambivalente Mischung aus öffentlicher Ablehnung und privater Widerstandskraft. Sein Tod wirft bis heute Fragen auf, wie die Gesellschaft mit denen umgeht, die Normen herausfordern. Jahre später hallen seine Identität als Lana Kaiser und seine Kämpfe besonders in der queeren Community Deutschlands nach.