Siemens-Aktie im Sturzflug: Korrekturphase oder strategische Wende des Konzerns?

Admin User
2 Min.
Ein Zug ist in der Mitte des Bildes zu sehen, mit einem Bahnsteig und Text unten, Gebäuden und einem Dach links und Gebäuden, Dach, Kabeln und Himmel oben.

Siemens-Aktie im Sturzflug: Korrekturphase oder strategische Wende des Konzerns?

Nach einem Rekordhoch Mitte November hat der Aktienkurs von Siemens deutlich nachgegeben. Die Aktie notiert derzeit bei 228,85 Euro und ist damit in die Korrekturphase eingetreten – für Anleger bleibt die Lage unklar. Manche fragen sich, ob der Rückgang eine Kaufgelegenheit bietet oder ob die anhaltenden Umstrukturierungskosten die Finanzen des Konzerns weiter belasten werden.

Der Industriegigant setzt gleichzeitig auf mutige strategische Schritte, darunter eine Offensive auf dem US-Markt und die geplante Abspaltung der Medizintechniktochter Siemens Healthineers.

Siemens formt sein Geschäft um und konzentriert sich auf wachstumsstarke Bereiche. Das Unternehmen will sich zu einem reinen Technologiekonzern entwickeln und setzt auf Fabrik- und Gebäudeautomation, Mobilität sowie andere expandierende Märkte. In Segmenten wie Schienenverkehr, Rechenzentren, KI, Luftfahrt und Halbleiter erwartet Siemens ein organisches Umsatzwachstum von 6 bis 9 Prozent.

In den USA hat der Konzern eine Qualifizierungsoffensive gestartet, um bis 2030 rund 200.000 Arbeitskräfte weiterzubilden. Das Programm ist Teil der Strategie, die Position in Schlüsselbranchen zu stärken. Gleichzeitig verfehlte die Gewinnprognose für 2026 von 10,40 bis 11,00 Euro pro Aktie die Erwartungen der Analysten um etwa 7 Prozent.

Vorstandschef Roland Busch erhielt eine Gehaltserhöhung von 32 Prozent, sodass sich seine Gesamtvergütung auf 12,33 Millionen Euro beläuft. Ein Großteil des Anstiegs stammt aus aktienbasierten Boni aus dem Jahr 2021, die nun aufgrund der früheren Kursgewinne ausgezahlt werden. Allerdings verfehlte Siemens jüngst die Gewinnziele im letzten Quartal, was Fragen zur finanziellen Performance aufwirft.

Zudem plant das Unternehmen, seinen Anteil an Siemens Healthineers von 67 auf 37 Prozent zu reduzieren und die Medizintechniktochter damit faktisch abzuspalten. Auch nach der geplanten Verringerung bleibt die Siemens AG größter Aktionär von Healthineers.

Der Kursrückgang bei Siemens stellt Anleger vor die Frage, wie sie Risiken und Chancen abwägen sollen. Die strategischen Weichenstellungen – etwa die US-Weiterbildungsoffensive und die Abspaltung von Healthineers – deuten auf langfristiges Wachstum hin. Doch die Umstrukturierungskosten und die jüngsten Gewinnwarnungen sorgen weiterhin für Unsicherheit über die kurzfristige finanzielle Entwicklung.