Pflegekräfte müssen putzen statt pflegen – Budget-Missbrauch in Kliniken enthüllt

Pflegekräfte müssen putzen statt pflegen – Budget-Missbrauch in Kliniken enthüllt

Ein eskalierender Streit um das Pflegebudget in Deutschland setzt Krankenkassen und Krankenhausleitungen unter Druck. Pflegekräfte berichten, sie würden gezwungen, Reinigungs- und Serviceaufgaben zu übernehmen, statt sich auf die Patientenversorgung zu konzentrieren. Kritiker fordern nun Reformen, um die zweckentfremdete Verwendung von Geldern zu stoppen, die eigentlich für höhere Löhne und bessere Personalausstattung vorgesehen sind.

Eine Recherche des Bayerischen Rundfunks (BR) deckte auf, wie Pflegekräfte in privaten Kliniken mit Tätigkeiten betraut werden, die weit außerhalb ihres fachlichen Aufgabenbereichs liegen. Mitarbeiter einer oberbayerischen Einrichtung beschrieben, wie sie Essenswagen beladen, Getränke zubereiten und Wasserkaraffen nachfüllen müssen – Aufgaben, die früher von Servicekräften erledigt wurden. Andere wurden angewiesen, Betten zu reinigen, was wertvolle Zeit für die Patientenbetreuung kostet.

Das Pflegebudget sollte eigentlich die Versorgung am Krankenbett stärken und die Arbeitsbedingungen verbessern. Doch die Berichte über Pflegekräfte, die Reinigungs- und Bewirtungsaufgaben übernehmen, haben Forderungen nach schärferen Kontrollen laut werden lassen. Ohne Kurskorrektur warnen die Kassen vor steigenden Kosten – ohne dass sich die Patientenversorgung tatsächlich verbessert. Die Zukunft der Regelung steht damit auf dem Spiel.