Milliardenlücke bei Bahnprojekten: Bundesregierung gerät unter Druck

Milliardenlücke bei Bahnprojekten: Bundesregierung gerät unter Druck
Bundesverkehrsministerium deckt Milliardenlücke bei Bahnneubauprojekten auf
Das Bundesverkehrsministerium hat eine Finanzierungslücke in Höhe von über einer Milliarde Euro für neue Eisenbahnstrecken offengelegt. Dies geschieht vor dem Hintergrund anhaltender Kritik an "Haushaltsumwidmungstaktiken" und Forderungen nach klaren Priorisierungen seitens des Finanzministers.
Die schwarz-rote Koalition hatte versprochen, alle infrastukturellen Vorhaben umzusetzen, die baureif sind. Doch nun zeigt sich im Verkehrsressort ein erheblicher Fehlbetrag für den Neubau von Schienenwegen – mit einem Volumen von mehr als einer Milliarde Euro. Die Enthüllung folgt auf langjährige Vorwürfe, wonach Mittel aus dem Kernhaushalt in den Sondervermögenstopf umgelenkt wurden, um Wahlversprechen zu finanzieren.
Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) betont zwar Rekordinvestitionen im Verkehrssektor und verweist auf den 500-Milliarden-Euro-Sonderfonds für zusätzliche Infrastruktur- und Klimaschutzinvestitionen. Gleichzeitig mahnt er das Verkehrsministerium zur Priorisierung der Projekte an. Der von der Bundesregierung beschlossene Fonds soll die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands stärken und umfasst breite Investitionsziele – von Verteidigung bis hin zur Infrastruktur. Unklar bleibt jedoch, wie genau Mittel aus dem Kernetat in das Sondervermögen fließen und inwiefern teure Wahlversprechen wie die Ausweitung der Mütterrente damit finanziert werden.
Die Länder sollen die Gelder aus dem Sondervermögen effizient und zusätzlich zu bestehenden Landesmitteln für die Modernisierung der Infrastruktur einsetzen. Die Spitzen der schwarz-roten Koalition haben sich darauf verständigt, baureife Projekte umzusetzen; zusätzlich sind drei Milliarden Euro für Autobahnen und Bundesstraßen vorgesehen. Dennoch wurde der Verkehrsetat im Kernhaushalt gekürzt – mit der Folge, dass erhebliche Finanzierungslücken beim Neu- und Ausbau von Straßen und Schienen bestehen.
Auf der jüngsten Verkehrsministerkonferenz wurde der 500-Milliarden-Sonderfonds für Infrastruktur und Klimaschutz erörtert, wobei 100 Milliarden Euro an die Länder fließen sollen. Doch um den gewaltigen Investitionsstau in der Infrastruktur abzubauen, muss die Bundesregierung die Mittel deutlich aufstocken – allein für neue Bahnstrecken klafft eine Milliardenlücke.

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