Gundremmingen: Zwei Kühltürme stürzen am Samstag in die Geschichte
Kühlhaustürme einstürzen - Gundremmingen erlebt spektakuläre Abrissarbeiten - Gundremmingen: Zwei Kühltürme stürzen am Samstag in die Geschichte
Kernkraftwerk Gundremmingen: Zwei Kühltürme fallen am Samstag in sich zusammen
Das Kernkraftwerk Gundremmingen spielte einst eine zentrale Rolle in der deutschen Energiegeschichte. Nun werden seine beiden markanten Kühltürme – jeder so hoch wie das Ulmer Münster – am Samstag, dem 25. Oktober, um 12 Uhr gesprengt. Die kontrollierte Detonation markiert einen weiteren Schritt beim Rückbau der Anlage, deren Reaktoren bereits vor Jahren abgeschaltet wurden.
Block A des Kraftwerks nahm 1966 den industriellen Betrieb auf und setzte damit einen frühen Meilenstein für die zivile Nutzung der Kernenergie in Deutschland. Später folgten die Blöcke B und C, doch beide wurden im Rahmen des deutschen Atomausstiegs stillgelegt – Block B im Jahr 2017 und Block C 2021. Die beiden Kühltürme, zwischen 1977 und 1980 erbaut, kühlten einst das bei der Stromerzeugung erhitzte Wasser. Mit jeweils 160 Metern Höhe und einem Durchmesser, der ein Fußballfeld fasst, prägten sie jahrzehntelang das Landschaftsbild.
Der Betreiber RWE wird die Türme durch eine Serie von Sprengungen zum Einsturz bringen. Die Bauwerke werden zunächst nach innen kippen, bevor sie in sich zusammenfallen – unterstützt durch gezielte Zusatzsprengungen. Rund 56.000 Tonnen Stahlbeton sollen dabei zurückgewonnen und zu Recycling-Baustoffen aufbereitet werden. Aus Sicherheitsgründen gilt eine großräumige Sperrzone; wer sie nach 21 Uhr am Freitag betritt, muss mit Bußgeldern von bis zu 3.000 Euro rechnen. Der Rückbau der Reaktorblöcke selbst dauert indes an und soll erst 2040 abgeschlossen sein. Nach dem Abriss der Türme plant RWE auf dem Gelände den Bau des größten deutschen Bahn Batteriespeichers.
Mit dem Fall der beiden Wahrzeichen verschwindet ein sichtbares Relikt der nuklearen Vergangenheit Gundremmingens. Während die wiederverwerteten Materialien neuen Zwecken zugeführt werden, bereitet sich der Standort auf seine künftige Rolle in der Energiespeicherung vor. Der Prozess steht exemplarisch für den anhaltenden Wandel Deutschlands – weg von der Atomkraft, hin zu alternativen Lösungen.
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