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Eine Luftaufnahme einer Stadt mit Gebäuden, Türmen, Kraftfahrzeugen, Werbetafeln, Schildern, Straßen, Bäumen, Straßenlaternen, Menschen, Verkehrskegeln und Informationsanzeigen unter einem klaren Himmel.

Festplattenfunde im Keller: Gemeinde gibt zu

Unverschlüsselte personenbezogene Daten von Kipfenberger Bürgern in Heizungskeller entdeckt

In einem öffentlich zugänglichen Heizungskeller eines Wohngebäudes in Kipfenberg wurden sensible personenbezogene Daten von Einwohnern ungesichert aufbewahrt. Ein Anwohner stieß Mitte Dezember 2023 auf die freiliegenden Unterlagen – ein Vorfall, der erneut Fragen nach wiederholten Sicherheitsmängeln aufwirft. Es handelt sich bereits um den zweiten Datenvorfall dieser Art innerhalb von zwei Jahren.

Die Datenträger, auf denen private Informationen der Bürger gespeichert waren, lagen in einem allgemein zugänglichen Bereich des Gebäudes. Bürgermeister Christian Wagner bestätigte später, dass die Geräte aufgrund von Renovierungsarbeiten im Rathaus im Jahr 2023 – und erneut im Herbst 2024 – falsch gelagert worden seien. Zudem versäumte es die Kommune, die Datenträger fachgerecht zu entsorgen, und der Heizungskeller war nicht durchgehend verschlossen, was das Risiko eines unbefugten Zugriffs erhöhte.

Nach der Meldung des Fundes führte der Bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz am 11. Dezember eine Vor-Ort-Kontrolle durch, begleitet vom Bürgermeister. Trotz Nachfragen unserer Redaktion Ende November und erneut am 18. Dezember blieb eine Stellungnahme der Gemeinde bisher aus.

Nach den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) könnte die Stadt nun verpflichtet sein, die betroffenen Bürger direkt zu informieren. Dazu gehörte auch die Aufklärung über mögliche Folgen des Datenlecks sowie die Bereitstellung einer Anlaufstelle für weitere Auskünfte. Unklar ist jedoch, welche Behörde oder welcher Verantwortliche für die Benachrichtigungen zuständig ist.

Die wiederholte unsachgemäße Handhabung der Datenträger wirft Zweifel an der Einhaltung der Datenschutzbestimmungen durch die Kommune auf. Sollte sich bestätigen, dass von dem Vorfall ein Risiko für die Betroffenen ausgeht, könnten diese in Kürze offizielle Benachrichtigungen erhalten. Die Ergebnisse der Prüfung durch den Landesdatenschutzbeauftragten dürften maßgeblich sein für die künftigen Datensicherheitsmaßnahmen in Kipfenberg.