Bayerns 60-Millionen-Wette auf Wasserstoff: Warum die SPD „fuchsig“ wird und BMW still bleibt

Bayerns 60-Millionen-Wette auf Wasserstoff: Warum die SPD „fuchsig“ wird und BMW still bleibt
Wasserstoff-Aktien: BMW könnte zufrieden sein, was die SPD in Bayern 'fuchsig' macht – und SFC Energy dürfte Subventionen recht sein!
Vorspann: Die bayerische SPD wirft dem Wirtschaftsministerium unter Hubert Aiwanger vor, Steuergelder zu verschwenden – doch BMW könnte die Sache ganz anders sehen.
Veröffentlichungsdatum: 4. September 2025, 15:30 Uhr MESZ
Bayerns Vorstoß für eine Wasserstoff-Infrastruktur hat eine Debatte über Kosten und Wirksamkeit entfacht. Der Freistaat hat rund 60 Millionen Euro in 17 Wasserstofftankstellen investiert – doch sind dort gerade einmal 43 wasserstoffbetriebene Pkw zugelassen. Kritiker halten die Ausgaben für verschwendet, Befürworter verteidigen sie als langfristige Investition in grüne Technologien.
Die bayerische Staatsregierung unter Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bleibt ein überzeugter Förderer von Wasserstoff. Aiwanger besuchte kürzlich BMW, um sich über die Fortschritte bei wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen zu informieren. Der Autobauer selbst hält sich jedoch aus den politischen Streitigkeiten um die Landesförderung für Tankstellen heraus.
Von der Expansion könnten heimische Unternehmen profitieren: Der Münchner Konzern Linde, führend in der Wasserstoff-Infrastruktur, ebenso wie MAN Energy Solutions aus Augsburg, das Wasserstoffmotoren und Brennstoffzellen entwickelt. Auch Bayernwerk, Teil des E.ON-Konzerns, ist in Wasserstoff-Verteilprojekte eingebunden. Doch nicht alle Firmen florieren – SFC Energy, ein weiteres bayerisches Unternehmen, verzeichnet wegen schwacher Nachfrage sinkende Gewinne und Aktienkurse.
Kritiker, darunter die bayerische SPD, halten den Wasserstoff-Fokus des Freistaats für falsch gesetzt. Sie verweisen auf die geringe Verbreitung von Wasserstoffautos: Gerade einmal 43 sind in Bayern bis Mitte 2025 zugelassen – bei bundesweit 1,65 Millionen Elektrofahrzeugen. Experten ergänzen, dass Wasserstoff eher für die Logistik als für den Individualverkehr geeignet sei; Deutschland zählt derzeit nur 263 Wasserstoff-Lkw. Das Wirtschaftsministerium entgegnet, dass Kürzungen bei Bundesfördermitteln das Vertrauen in die Wasserstoffmobilität untergraben hätten und rechtfertigt so die weitere Unterstützung.
Die Diskussion um Bayerns Wasserstoff-Strategie dreht sich vor allem um die hohen Kosten und die geringe Nutzung. Angesichts der überschaubaren Zahl an Wasserstoffautos auf den Straßen steht die 60-Millionen-Investition in die Tankstelleninfrastruktur in der Kritik. Gleichzeitig sind Unternehmen wie Linde und MAN Energy Solutions gut aufgestellt, um zu profitieren – falls die Nachfrage irgendwann steigt.

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