Apotheken-Notdienst: Hoch belastet in den Feiertagen

Admin User
2 Min.
Eine Apotheke mit einem vor ihr geparkten Fahrzeug und einem Gebäude, das links im Bild zu sehen ist.

Apotheken-Notdienst: Hoch belastet in den Feiertagen

Deutschlands Apothekennetz steht unter Druck: Weniger Standorte, wachsende Notfalldienste-Nachfrage

Deutschland liegt bei der Apothekenversorgung nur noch auf Platz 21 in der EU – mit gerade einmal 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner und damit deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 32. Aktuelle Anpassungen der Notfallbestellregelungen sollen Versorgungslücken schließen, insbesondere an Wochenenden und Feiertagen.

Besonders betroffen vom Rückgang der Apotheken sind ländliche Regionen. Im Berchtesgadener Land hat sich die Zahl der Apotheken in den letzten zehn Jahren halbiert – von einst 38 sind nur noch 19 übrig. Patienten müssen nun weite Wege in Kauf nehmen, vor allem wenn lebenswichtige Medikamente knapp werden.

Der Großhändler Noweda hat 2020 sein Notfallbestellsystem modernisiert und auf eine rund um die Uhr automatisierte Abwicklung umgestellt, um schnellere Reaktionen zu ermöglichen. Allerdings werden Standard-MSV3-Bestellungen, die nach 13:30 Uhr samstags oder an Sonn- und Feiertagen aufgegeben werden, erst am nächsten Werktag ausgeliefert. Bei echten Notfällen können Apotheken jedoch weiterhin zwischen 17 und 18 Uhr an Wochenenden Bestellungen aufgeben – vorausgesetzt, sie kennzeichnen diese als „Notfalldienst“ mit der PZN 9806390. Ein spezieller Kurierdienst übernimmt dann die dringenden Lieferungen.

Um Engpässe zu vermeiden, müssen Apotheken ihre bisherigen Notfallverkäufe auswerten und die Lagerbestände entsprechend anpassen. Alternative Lieferwege und Notfallsendungen der Großhändler helfen zudem, die Versorgungsketten auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten aufrechtzuerhalten.

Die Änderungen in der Notfalllogistik sollen Effizienz und Patientenbedürfnisse in Einklang bringen. Angesichts der schrumpfenden Apothekenzahl sind optimierte Bestände und beschleunigte Lieferketten entscheidend. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass essenzielle Medikamente auch bei plötzlichem Bedarf oder Personalmangel verfügbar bleiben.