Radschnellweg Kostenfalle? Politiker, ADFC und Landesbauamt kommentieren den Projektstand im Landkreis Fürth

Admin User
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Ein Zug auf Eisenbahnschienen mit Autos, Strommasten, Bäumen und einem Himmel im Hintergrund.

Radschnellweg Kostenfalle? Politiker, ADFC und Landesbauamt kommentieren den Projektstand im Landkreis Fürth

Radschnellweg: Kostenfalle? Politiker, ADFC und Landesbaubehörde zum Stand des Projekts im Landkreis Fürth

Vorspann Unterdessen zeigt sich die Landesbaubehörde optimistisch. Sie betrachte das Projekt nicht als Sprint, sondern als Marathon. Doch die Warnung des ADFC bleibt deutlich: Ohne die Schließung der Lücke in Oberasbach bleibt die Verbindung zwischen Zirndorf und Nürnberg zerschnitten – und damit steht der Nutzen des gesamten Vorhabens ernsthaft infrage.

Artikeltext Der erste Abschnitt einer neuen Fahrradschnellverbindung zwischen Zirndorf und Nürnberg ist zwar eröffnet, endet jedoch nach nur 300 Metern abrupt in Oberasbach. Zwar gibt es Pläne für eine Verlängerung, doch finanzielle Streitigkeiten drohen nun, den Fortschritt in der Stadt zu blockieren.

Das als Radschnellweg bekannte Projekt soll die Radverbindungen in der Region verbessern. Doch Oberasbachs Verantwortliche äußern Bedenken, wer die langfristigen Kosten tragen soll – die Zukunft der Strecke ist damit ungewiss.

Der neu eröffnete Abschnitt beginnt in Zirndorf und führt bis in den Oberasbacher Ortsbereich, bevor er jäh abbricht. Weitere Segmente sind bereits für Zirndorf und Nürnberg geplant, doch Oberasbachs Beteiligung steht auf der Kippe. Der zweite Bürgermeister der Stadt, Norbert Schikora (Grüne), warnte, dass die laufenden Unterhaltskosten das städtische Budget über Jahre belasten könnten.

Zirndorfs Erster Bürgermeister Thomas Zwingel zeigte Verständnis für die Sorgen Oberasbachs und verwies darauf, dass in frühen Gesprächen von einer vollständigen Landesfinanzierung ausgegangen worden sei. Zwar übernimmt das Landesbauamt die Anfangsinvestitionen, doch die Zuschüsse für den Erhalt reichen aus Sicht Oberasbachs nicht aus, um die Strecke dauerhaft tragbar zu machen. Dennoch bleibt die Behörde zuversichtlich und bezeichnet das Projekt als schrittweise, langfristige Entwicklung.

Die Fahrradlobbyorganisation ADFC fordert unterdessen Anpassungen der rechtlichen Rahmenbedingungen. Regional bedeutende Radwege müssten für Kommunen finanziell besser stemmbar sein, argumentiert der Verband. Ohne Lösung bleibe die Lücke in Oberasbach bestehen – und damit die gesamte Strecke zwischen Zirndorf und Nürnberg unvollendet, was ihren Zweck untergrabe. Um die Pattsituation zu überwinden, schlug der ADFC ein Runden-Tisch-Gespräch sowie eine öffentliche Podiumsdiskussion am 13. Februar 2026 vor, an der alle Beteiligten teilnehmen sollen.

Die Fertigstellung des Radschnellwegs hängt nun davon ab, ob Oberasbachs finanzielle Bedenken ausgeräumt werden können. Gelingt dies nicht, bleibt die Verbindung fragmentiert – mit eingeschränkter Nutzbarkeit für Pendler und Radfahrer. Der ADFC-Appell zu einer öffentlichen Debatte im Jahr 2026 könnte der nächste Schritt sein, um eine Lösung zu finden.