Der betrunkene Schiedsrichter, der Bremen zum Lachen brachte

Admin User
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Ein Fußballspiel im Gange mit sechs Spielern auf dem Feld, drei Fußbällen sichtbar, zahlreichen Zuschauern in Regenmänteln mit Schirmen und mehreren Kameraleuten, die das Ereignis aufnehmen.

Der betrunkene Schiedsrichter, der Bremen zum Lachen brachte

Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder sorgte 1975 mit seinem ungewöhnlichen Verhalten vor und während des Spiels zwischen Werder Bremen und Hannover 96 im Bremer Weser-Stadion für Schlagzeilen. Der Vorfall, bei dem Alkoholkonsum und eine chaotische Spielleitung eine Rolle spielten, ist längst Teil der Bundesliga-Folklore geworden.

Ahlenfelder, der erst sein drittes Bundesliga-Spiel leitete, gab zu, vor dem Anpfiff ein Bier und einen Malteser-Kräterlikör getrunken zu haben. Sein unberechenbares Gebaren – darunter das irrtümliche Abpfeifen der Halbzeit in der 32. Minute – brachte ihm von Bild und dem Sportmagazin Kicker den scherzhaften Spitznamen "der lustigste Schiedsrichter der Liga" ein.

Um den Alkoholgeruch zu übertünchen und ihn zu beleben, wurde Ahlenfelder vor dem Spiel geduscht und mit Wick VapoRub eingerieben. Doch selbst diese Maßnahmen konnten sein skurriles Auftreten während der Partie nicht stoppen.

Die Geschichte hinterließ in Bremen bleibende Spuren: Eine Kneipe in der Nähe des Weser-Stadions wurde ihm zu Ehren "Ahlenfelder" getauft, und noch heute bedeutet es in der Stadt, einen "Ahlenfelder" zu bestellen, ein Bier mit einem Malteser-Kräterlikör serviert zu bekommen – eine Tradition, die nun schon 50 Jahre besteht. Werder Bremens damaliger Präsident Franz Böhmert schlug gar vor, für eine solche Unterhaltung die Ticketpreise zu erhöhen.