Bayerns Ministerin warnt vor Apothekenreform: „Patientenversorgung in Gefahr“
Bayerns Ministerin warnt vor Apothekenreform: „Patientenversorgung in Gefahr“
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach fordert grundlegende Änderungen am geplanten Apothekenreformgesetz der Bundesregierung. Sie warnt, der aktuelle Entwurf gefährde die Patientenversorgung und bedürfe dringend einer Überarbeitung. Unterdessen bereiten sich Apotheken und Krankenkassen auf die Herausforderungen des Winters vor – darunter anhaltende Arzneimittelengpässe.
Gerlach, Mitglied der CSU, lehnt zentrale Punkte der von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) vorangetriebenen Reform entschieden ab. Sie spricht sich gegen Pläne aus, nach denen Pharmazeutisch-technische Assistenten Apotheker ersetzen und Filialapotheken ohne vor Ort anwesenden Apotheker eröffnet werden dürfen. Stattdessen setzt sie sich für eine höhere Festvergütung ein, um die flächendeckende Arzneimittelversorgung zu sichern.
Seit Monaten gibt es Lieferengpässe bei Medikamenten, und Gerlach warnt, die Reform könnte die Situation weiter verschärfen. Zugleich rief sie junge Eltern dazu auf, sich vor dem Winter mit wichtigen Arzneimitteln einzudecken, und betonte die Rolle der Apotheken als rund um die Uhr verfügbare Versorgungsstellen in ganz Deutschland. Diese bezeichnete sie als "unverzichtbaren Pfeiler der öffentlichen Gesundheit". Der Freistaat hat zudem die Krankenkassen angewiesen, die medizinische Behandlung von Arbeitslosen zu gewährleisten. Die Kassen sollen ihre Fachkenntnisse nutzen, um sicherzustellen, dass Betroffene die richtige Versorgung erhalten. Gleichzeitig beschloss die Grünen-Partei auf ihrem Bundesparteitag in Hannover, die Erstattung homöopathischer Behandlungen durch die Krankenkassen zu streichen.
Die Diskussion um die Apothekenreform hält an, während Bayern auf Anpassungen pocht, um den Patientenzugang zu schützen. Mit dem nahenden Winter bleiben Apotheken eine zentrale Säule der 24-Stunden-Versorgung, während die Krankenkassen darauf hinarbeiten, benachteiligte Gruppen zu unterstützen. Die Entscheidung der Grünen zur Homöopathie fügt der sich wandelnden Gesundheitslandschaft eine weitere Facette hinzu.
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