80 Jahre nach seiner Hinrichtung inspiriert Bonhoeffer immer noch die ökumenische Bewegung

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Ein Mann in einem rosafarbenen und weißen Kleid steht neben einem Rednerpult in einem Auditorium, mit Pflanzen und zwei Stühlen daneben und einer bunten Wand im Hintergrund.

80 Jahre nach seiner Hinrichtung inspiriert Bonhoeffer immer noch die ökumenische Bewegung

80 Jahre nach seiner Hinrichtung: Bonhoeffers Vermächtnis prägt weiterhin die ökumenische Bewegung

[Ökumenischer Rat der Kirchen] Zum 80. Jahrestag der Hinrichtung Dietrich Bonhoeffers wegen seines Widerstands gegen Hitler hat die Moderatorin des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) seinem tiefen christlichen Glauben und Mut Tribut gezollt.

Achtzig Jahre nach seiner Ermordung durch das NS-Regime wegen seines Engagements in der Widerstandsbewegung bleibt Dietrich Bonhoeffers Erbe prägend. Die Ideen des deutschen Theologen beeinflussen bis heute aktuelle Debatten über Ethik, Gerechtigkeit und globale Verantwortung. Führende Vertreter der ökumenischen Bewegung betonen immer wieder seine anhaltende Wirkung – von Kriegsfragen bis zum Klimawandel.

Bonhoeffer wurde im April 1945 von den Nationalsozialisten hingerichtet. Seine Schriften zu Glauben, Moral und Widerstand gegen Tyrannei hallen noch immer nach. Die ÖRK-Modera­torin würdigte kürzlich seinen unerschütterlichen christlichen Überzeugungen und seinen Mut.

Seine Theologie hat weltweit Bewegungen inspiriert – weit über Deutschland hinaus. In Südafrika bezogen sich Aktivisten im Kampf gegen die Apartheid auf seine Gedanken. Lateinamerikanische Befreiungstheologen griffen sein Werk auf, um Unterdrückung und Ungleichheit zu bekämpfen. Der renommierte Theologe Wolfgang Huber bezeichnet Bonhoeffers Lehren als unverzichtbar für eine zeitgemäße ökumenische öffentliche Theologie. Huber verknüpft sie mit drängenden Themen wie wirtschaftlicher Gerechtigkeit, politischer Integrität, Bioethik und Kirchenreform. Besonders hob er Bonhoeffers Vision einer „Ökumene der Profile“ hervor, in der unterschiedliche Traditionen in gegenseitigem Respekt und gemeinsamer Verantwortung zusammenwirken.

Auch Bischof Heinrich Bedford-Strohm verbindet Bonhoeffers Denken mit den drängenden globalen Krisen unserer Zeit. Er berief sich auf die Prinzipien des Theologen in Diskussionen über die Beendigung des Krieges in der Ukraine und die Bewältigung der Umweltkrise. Andere nutzen Bonhoeffers Argumente, um Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit entgegenzutreten und betonen Einheit statt Spaltung.

Bonhoeffers Leben und Werk bleiben eine Leitlinie für die ökumenische Bewegung. Sein Einsatz für Gerechtigkeit, Solidarität und moralischen Mut prägt weiterhin die Antworten auf Konflikte, Ungleichheit und ökologische Zerstörung. Kirchen und Aktivisten weltweit beziehen sich nach wie vor auf sein Vorbild, wenn sie sich den Herausforderungen der Gegenwart stellen.