Trumps umstrittene Friedensformel für die Ukraine spaltet die Welt

Admin User
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Ein Buchumschlag mit Armee-Panzern und Jeeps in einer KriegsSzene mit Text darüber.

Trumps umstrittene Friedensformel für die Ukraine spaltet die Welt

Ein Friedensvorschlag für den Russland-Ukraine-Krieg wurde von der Regierung unter Donald Trump vorgelegt. Der Plan, der mit Unterstützung des US-Sondergesandten Steve Witkoff und Jared Kushners erarbeitet wurde, entstand nach Gesprächen mit einem Vertrauten Wladimir Putins. Kritiker vergleichen den Ansatz bereits mit historischer Beschwichtigungspolitik – und lösen damit eine hitzige Debatte aus.

Kolumnist Thomas Friedman ging noch weiter und verlieh Trump sarkastisch den "Neville-Chamberlain-Preis" für den Vorschlag. Doch nicht alle Reaktionen fallen negativ aus: Manche argumentieren, selbst unvollkommene Friedensbemühungen verdienten Beachtung.

Laut dem Entwurf behielte Russland etwa 20 Prozent des ukrainischen Territoriums von vor 2014. Trotz dieses Verlusts bliebe die Ukraine unabhängig und würde ihre europäische Ausrichtung bewahren. Zudem könnte sie ein Militär unterhalten, das größer wäre als die Streitkräfte Frankreichs, Deutschlands und Großbritanniens zusammen.

Den Plänen zufolge würde die Ukraine der Europäischen Union beitreten – ein Zugeständnis, das von Russlands ursprünglichen Kriegszielen abweicht. Kritiker warnen jedoch, der Vorschlag berge die Gefahr, frühere Fehler zu wiederholen. Friedman befürchtet, eine Annahme solcher Bedingungen könnte Putin ermutigen und Europa unter russischen Einfluss bringen. Er zog sogar eine Parallele zu den Zugeständnissen vor dem Zweiten Weltkrieg und spitzte zu, der Deal könnte Thanksgiving zu einem russischen Feiertag machen.

Befürworter von Verhandlungen sehen hingegen Wert darin, alle Optionen zu prüfen. Iulia Mendel, ehemalige Sprecherin des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, räumte ein, kein Friedensabkommen werde perfekt sein, mahnte aber, Vorschläge ernsthaft zu erwägen. Friedman hingegen kritisierte den reflexhaften Vergleich mit dem Münchner Abkommen von 1938 – dieser verschleiere echte diplomatische Chancen.

Die Debatte offenbart tiefe Gräben darüber, wie Pragmatismus und Prinzipien im Konflikt in Einklang zu bringen sind. Während die einen Trumps Plan als gefährliches Zugeständnis werten, sehen andere darin einen notwendigen Schritt, um den Krieg zu beenden.

Der Vorschlag bleibt umstritten, die Meinungen über seine möglichen Folgen gehen weit auseinander. Würde er umgesetzt, würde er die Grenzen der Ukraine neu ziehen, ihre Unabhängigkeit und europäische Bindungen jedoch bewahren. Nun dreht sich die Diskussion darum, ob ein solcher Deal dauerhaften Frieden bringen – oder ein riskantes Präzedenz für künftige Konflikte schaffen würde.