Massentourismus zerstört Paradiese: Wo die Erde unter Besuchern ächzt

Admin User
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Ein Schiff segelt auf dem Wasser mit vielen Menschen an Bord.

Massentourismus zerstört Paradiese: Wo die Erde unter Besuchern ächzt

Beliebte Urlaubsziele weltweit ächzen unter den Folgen des Massentourismus. Von den Kanarischen Inseln bis zur Antarktis schlagen Anwohner und Umweltschützer Alarm wegen unhaltbarer Besucherzahlen. Aktuelle Berichte nennen acht globale Brennpunkte, die dringend Entlastung benötigen – während Proteste zunehmen und Ökosysteme leiden.

Die Kanarischen Inseln haben einen kritischen Punkt erreicht: Auf allen sieben Inseln demonstrieren Einwohner gegen den Overtourismus. In einigen Gemeinden auf Fuerteventura werden mittlerweile über 40 Prozent der Wohnungen als Ferienunterkünfte vermietet – langjährige Anwohner werden verdrängt. Gleichzeitig fließen täglich mehr als 100 Millionen Liter ungeklärtes Abwasser ins umliegende Meer und verschärfen die Umweltzerstörung.

Auch in der Schweiz steht die Jungfrauregion – eigentlich für ihre Nachhaltigkeitszertifikate bekannt – unter Druck. Trotz Bemühungen, die Besucherzahlen zu steuern, leidet die Region weiterhin unter Überlastung und ökologischer Belastung.

Weiter südlich ist Italiens Isola Sacra zum Zankapfel geworden: Ein umstrittenes Kreuzfahrtterminal-Projekt im Wert von 600 Millionen Euro sorgt für Aufruhr. Kritiker warnen, dass der Bau die negativen Folgen des Tourismus auf das empfindliche Küstengebiet noch verschärfen werde.

Sogar die Antarktis ist bedroht. Die Besucherzahlen steigen rasant – Schätzungen zufolge könnten sie sich bis 2033 verdoppeln und die unberührte Natur extrem belasten.

Das Thema rückte weiter in den Fokus, als die Welttourismusorganisation (UNWTO) in einem Bericht für 2026 acht akut gefährdete Orte benannte. Fast zeitgleich rief Fodors jährliche "No List 2026" Reisende dazu auf, diese Ziele zu meiden – nicht als Boykott, sondern um auf die Notwendigkeit verantwortungsvolleren Tourismus’ aufmerksam zu machen.

Die Warnungen aus Berichten und Protesten deuten auf eine eskalierende Krise im globalen Tourismus hin. Ohne Gegenmaßnahmen wird der Druck auf Wohnraum, Infrastruktur und Ökosysteme in diesen Regionen weiter zunehmen. Behörden und Reisende gleichermaßen sehen sich nun gefordert, den Umgang mit Tourismus in vulnerablen Gebieten grundlegend zu überdenken.