Jesuiten-Hochschule in München sagt Vortrag nach Studentenprotesten ab

Admin User
1 Min.
Ein Schwarzweißbild von protestierenden Menschen mit Plakaten und einem Einkaufszentrum im Hintergrund.

Jesuiten-Hochschule in München sagt Vortrag nach Studentenprotesten ab

Der Philosoph Sebastian Ostritsch sollte an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München einen Vortrag halten – zum Thema, ob die Existenz Gottes durch Vernunft bewiesen werden kann. Die Veranstaltung wurde nach Studentenprotesten abgesagt, die ihn als "rechtsextremen Fundamentalisten" brandmarkten. Die Entscheidung stützte sich nicht auf den akademischen Inhalt des Vortrags, sondern auf Bedenken wegen Ostritschs persönlicher Ansichten.

Die Absage in München folgte auf eine Kampagne von Studierenden, die argumentierten, dass Ostritschs bloße Anwesenheit ein Risiko darstelle – unabhängig davon, ob er jemals zu Gewalt oder Hass aufgerufen habe. Die Hochschule unterstützte diese Position und begründete, seine zugeschriebenen Werte machten ihn ungeeignet, über irgend ein Thema zu sprechen – selbst über so abstrakte Fragen wie mittelalterliche Theologie versus Aufklärungsphilosophie.

Die Abschaffung von Ostritschs Vortrag schafft einen Präzedenzfall, bei dem Redner nicht wegen dessen, was sie zu sagen beabsichtigen, ausgeschlossen werden, sondern wegen Ansichten, die ihnen an anderer Stelle zugeschrieben werden. Die Logik, mit der solche Entscheidungen gerechtfertigt werden, bleibt vage – und wirft die Frage auf, wo die Grenzen der akademischen Freiheit eigentlich verlaufen sollten.