„Busen-Poster“ in Wuppertal: Warum eine Aufklärungskampagne für Schulen so polarisiert

„Busen-Poster“ in Wuppertal: Warum eine Aufklärungskampagne für Schulen so polarisiert
Die Werbekampagne des Wuppertaler Medienprojekts für „Busen – Perspektiven auf Brüste“ hat für Kontroversen gesorgt. Die Plakate mit freiem Oberkörper führten zu massenhaften Zerstörungen und entfachten eine Debatte über Sexualisierung und konservative Einstellungen. Das Projekt, das eine neue medienpädagogische Filmreihe für Schulen bewerben soll, wollte Körper, Geschlechterrollen und Brüste ohne sexualisierenden Kontext thematisieren. Die Plakate zeigten Brüste auf natürliche Weise und ohne Köpfe – als Symbol für jede Frau. Kampagnenleiter Andreas von Hören zeigte sich überrascht über die heftigen Reaktionen, darunter die Zerstörung der Plakate. Der 21-jährige Student Julian Rauen, der am Projekt mitwirkt, empfand anonyme Hassmails als verletzend – nicht die abgerissen Plakate. Der Deutsche Werberat wies in einem Beschluss vom Mai 2023 eine Beschwerde zurück, die die Werbung als „unzüchtig“ einstufte. Das Gremium folgte der Argumentation des Projekts, dass freie Brüste nicht automatisch Sexualisierung oder Verfügbarkeit implizieren, und bezeichnete die aktuelle Diskussion als prüde und rückständig. Das Wuppertaler Medienprojekt betont, die Brüste seien natürlich und ohne Köpfe dargestellt worden – als Poster aller Frauen. Ziel ist es, offene Gespräche über Körper und Geschlechterrollen an Schulen zu fördern. Trotz der Kontroversen und Zerstörungen steht das Projekt hinter seiner Kampagne, gestützt durch die Entscheidung des Deutschen Werberats.

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