Bayern plant Milliardendeal mit Microsoft – trotz massiver Kritik an Abhängigkeit und Datenschutz

Admin User
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Ein Konferenzsaal mit Tischen, Laptops und Wassergläsern, einem Projektionsschirm und einer blauen Tafel mit Text auf der rechten Seite.

Bayern plant Milliardendeal mit Microsoft – trotz massiver Kritik an Abhängigkeit und Datenschutz

Die bayerische Landesregierung steht kurz davor, noch vor Jahresende einen Vertrag mit Microsoft über die Nutzung von Microsoft 365 abzuschließen. Die sogenannte "Bayerische Vereinbarung" soll den Weg für Kommunen ebnen, dieselben Dienstleistungen zu beziehen. Das gewählte Microsoft-365-Paket ist M365 E5, das auch Teams umfasst. Der Vertrag, ein neues konsolidiertes Enterprise Agreement (EA), wird zunächst die bayerischen Ministerien und Landesbehörden abdecken. Doch die geplante Zusammenarbeit stößt auf Kritik. Die Grünen und die SPD äußern Bedenken, zu stark von US-Anbietern abhängig zu sein und heimische Unternehmen nicht ausreichend zu fördern. Auch Vertreter bayerischer IT- und Open-Source-Firmen kritisieren den geplanten Microsoft-Deal. Sie schätzen, dass in den nächsten fünf Jahren Lizenzgebühren in Höhe von fast einer Milliarde Euro an Microsoft fließen könnten. Die bayerische Landesregierung plant, im selben Zeitraum ebenfalls fast eine Milliarde Euro auszugeben – das entspricht etwa 187 Millionen Euro pro Jahr. Kritiker warnen vor Datenschutzrisiken und der wirtschaftlichen Abhängigkeit von einem US-Konzern. Ein SPD-Abgeordneter hat eine offizielle schriftliche Anfrage an die Staatsregierung gerichtet, um Details zum Gesamtbeschaffungsvolumen und zu Kostenvergleichen mit Open-Source-Alternativen zu erhalten. Trotz der Kritik treibt die bayerische Landesregierung ihre Pläne zur Einführung von Microsoft 365 voran. Die "Bayerische Vereinbarung" soll noch in diesem Jahr unterzeichnet werden. Der auf rund eine Milliarde Euro über fünf Jahre veranschlagte Deal wirft Fragen zum Datenschutz und zur wirtschaftlichen Abhängigkeit von einem US-Unternehmen auf. Kritiker fordern, heimische Anbieter und Open-Source-Lösungen stärker in Betracht zu ziehen.