Kampagne gegen Abriss historischer Gebäude: Bayerns kulturelles Erbe in Gefahr
Heimwehr sucht 'Abbruch des Jahres' - Kampagne gegen Abriss historischer Gebäude: Bayerns kulturelles Erbe in Gefahr
Bayerischer Landesverein für Heimatpflege startet Kampagne gegen Verlust historischer Bauten
Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege hat seine jährliche Kampagne gestartet, um auf den Verlust historischer Gebäude in der gesamten Region aufmerksam zu machen. Im Fokus stehen diesmal traditionelle Gasthäuser, Kirchen und Wohnhäuser, die abgerissen und durch moderne Neubauten ersetzt wurden. Der Verein warnt, dass diese Verluste die lokale Identität und das kulturelle Erbe aushöhlen.
Im Rahmen der Aktion „Abriss des Jahres“ ist die Öffentlichkeit aufgerufen, bis zum 11. Januar online über die zwölf bedauerlichsten Verluste abzustimmen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich fast 1.700 Menschen und wählten ein jahrhundertealtes Handwerkerhaus in Landshut zum bedeutendsten Abriss. In diesem Jahr wurde die Synagoge in Haigerloch – zwischen Januar 2009 und Januar 2010 zerstört – als der schwerwiegendste Verlust der jüngeren Vergangenheit benannt.
Besonders alte Gasthäuser gelten für den Verein als weit mehr als bloße Gebäude. Sie waren einst soziale Mittelpunkte und prägten das Gesicht von Städten und Dörfern. Ihr Verschwinden schwäche, so die Argumentation, das kulturelle Gefüge Bayerns. Rudolf Neumaier, der Geschäftsführer des Vereins, bezeichnete die Abrisse als eine „Tragödie“. Olaf Heinrich, der Vorsitzende, ergänzte, dass das bauliche Erbe ein zentraler Bestandteil der Identität sei. Beide betonten, dass Neubauten oft die einzigartigen Qualitäten dieser historischen Stätten nicht bewahren.
Ziel der Kampagne ist es, das Bewusstsein für Gebäude zu schärfen, die einst die Ortsbilder prägten, heute aber verschwunden sind. Durch die öffentliche Abstimmung will der Verein die Bedeutung des Erhalts von Bayerns architektonischem Erbe unterstreichen. Die Ergebnisse werden nach dem Ende der Abstimmung am 11. Januar bekannt gegeben.
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